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Visiereinrichtung für Teleskope

So bekommen Sie Planeten schneller ins Teleskop
Autor: Holger Bach, Celle, Deutschland
Online seit: 07.07.2020, Anzahl Besuche: 26802
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Endlich macht es mir als ambitioniertem Astronomie-Einsteiger Spaß, Sterne zu gucken. Das Problem ist, dass man wirklich lange braucht, bis man bei der standardmäßig kleinsten 28-fachen Vergrößerung und dem entsprechend kleinen Gesichtsfeld einen Planeten oder auch den Mond ins Visier bekommt. Das Zielfernrohr mit einer 5-fachen Vergrößerung ist insbesondere bei Spiegelteleskopen (Reflektoren) keine Hilfe, weil man sich zum Einblick fürchterlich verrenken muss und dabei noch das Objekt finden soll. Bei Linsenteleskopen (Refraktoren) ist es nicht viel besser. Abhilfe schafft eine einfache, aber äußerst wirksame Visiereinrichtung mit Korn und Kimme.

Als Korn und Kimme werden zwei M6-Muttern benutzt, die mit Supermagneten auf dem Tubus befestigt werden. Damit man die beiden Muttern bei Dunkelheit sieht, sind sie mit nachleuchtender Folie (phosphoreszierende Folie, glowing in the dark aus dem Kinderzimmer) beklebt. Mit einer Taschenlampe wird die Folie aktiviert. Der Tubus eines Spiegelteleskops sollte zylindrisch sein, ist er aber manchmal nicht.
Hier und insbesondere bei Linsenteleskopen empfiehlt sich, die Länge der beiden Halterungen für Korn und Kimme in 0,5-mm-Schritten verändern zu können. Das ist z. B. mit Kombinationen dieser Supermagnete möglich: Scheibenmagnete S-10-1.5-N und S-10-02-N oder Q-10-05-1.5-N und Quadermagnete Q-10-05-02-N.
Die Justierung macht man am besten bei Tageslicht. Bei parallaktisch (äquatorial) montierten Spiegelteleskopen sollte man zwei oder drei auf dem Umfang verteilte Visiereinrichtungen vorsehen, damit man nach dem Umschwenken des Teleskops eine der Visiereinrichtungen bequem benutzen kann.


Wenn man mit Korn und Kimme Objekte anvisieren möchte, die sehr hoch am Himmel stehen, muss man sich auch hier verrenken. Abhilfe schafft hier ein kleiner Spiegel, der um 45° gegenüber der Achse des Teleskops geneigt ist. So kann man über die beiden M6-Muttern bequem Objekte in der Umgebung des Zenits anvisieren.
Als Spiegel habe ich einen Oberflächenspiegel aus Acrylglas benutzt. Ich habe ihn aus einem größeren Acrylglasspiegel geschnitten, der ursprünglich bei einem Discounter an einem Verkaufsdisplay für Sonnenbrillen befestigt war. Mit doppelseitigem Klebeband wurde der etwa 1x2cm große Spiegel an einem kleinen 45°-Winkel aus Stahl befestigt. Supermagnete, z. B. Q-10-05-1.5-N, halten den Winkel mit Spiegel am Tubus. Die Justierung ist unkritisch.


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